Es sind vor allem Angst, Ungeduld und übertriebener Ehrgeiz, die ein Eintauchen in den Flow-Zustand beim Üben verhindern. Derartige Dispositionen sorgen von vorneherein für ein angespanntes Körpergefühl, verhindern den freien Fluss der Energie im Körper und unterbrechen den oben beschriebenen subtilen Kontakt zum Instrument.
Übersteigerter Perfektionsdrang oder der Wunsch, ein technisches, musikalisches oder interpretatorisches Ideal direkt und unmittelbar zu verwirklichen, sind weitere mentale Fallen. Das Handeln wird angestrengt, weil es vorrangig von einer Idee oder Vorstellung bestimmt ist, es ist ausschließlich Ziel bzw. Resultat orientiert.
üben im flow richtet die Aufmerksamkeit stattdessen auf den Prozess bzw. das Körpergefühl oder den Weg, der zur Erreichung des Zieles nötig ist. Das Ziel besitzt hier also eine Richtung gebende Funktion, dominiert aber nicht den gesamten Arbeitsprozess.
üben im flow ist eine Art der instrumentalen Praxis, die den Spieler auf eine subtile, körperlich äußerst angenehme und kreative Weise mit seinem Instrument und seinem musikalischen Ausdruckswillen verbindet. Es wirkt Entfremdungstendenzen, wie sie die ständigen beruflichen Anforderungen professioneller Musiker mit sich bringen können, entgegen und zeigt immer wieder den Weg zu einer ursprünglichen, allein von innen heraus bestimmten Weise des Musizierens.