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Komplexe Tätigkeiten erfordern die reibungslose Zusammenarbeit weit auseinander liegender Hirnregionen. In Zuständen mentaler Höchstleistung funktioniert diese Zusammenarbeit besonders effektiv. Hier die Hirnregionen, die allein beim Hören von Musik miteinander kooperieren, in der Reihenfolge ihrer Aktivierung:
Der Reiz des Hörnervs wird zuerst in den Hirnstamm (1) geleitet: Sensomotorische Verbindung zwischen Gehirn und Körper, Regulation von Herzschlag, Körpertemperatur, Atmung etc.
Weiterleitung ins Limbische System (2), zentral mitten im Gehirn gelegen: Verarbeitung von Gefühlen, Auslösen körperlicher Reaktionen wie Gänsehaut, Weinen, Magendrücken. Dies erklärt, warum uns Musik unmittelbar „unter die Haut“ geht!
Weiterleitung in die Primären Hörareale (3), rechts und links außen im Großhirn gelegen: die Schaltzentralen des Hörens.
Von dort Weiterleitung in folgende Areale:
Sekundäre Hörareale (4): In der linken Gehirnhälfte wird Rhythmus „verstanden“, in der rechten Klangfarben und Tonhöhen.
Präfrontalhirn (5): Unser Wissen über Musik, das Verstehen von Musik.
Orbitofrontaler Kortex (6): Unser persönlicher Musikgeschmack; der linke OFK ist aktiv, wenn uns Musik gefällt, der rechte, wenn Musik nicht gefällt.
In einer explorativen Studie wurden die Hirnströme von Musikstudenten der Hochschule Bremen und des Konservatoriums Nowosibirsk während des übens im flow gemessen.
Hochschule für Künste Bremen und Institut für Molekularbiologie und Biophysik der Russischen Akademie der Wissenschaften Nowosibirsk, Russland
Dr. Olga Bazanova, Dipl.-Psych. Andreas Burzik, Mai und August 2005
...bedeutet Handeln im Zustand entspannter Wachheit, erhöhte Leistungsfähigkeit, erhöhte Lernfähigkeit, hohe Konzentration und Versunkenheit in eine Aufgabe. Die richtige Mischung aus Gelassenheit, innerer Klarheit, Engagement und Dynamik.
...ist ein Maß für die Zusammenarbeit weit auseinander liegender Hirnregionen. Im Flow kommunizieren und kooperieren alle Hirnregionen optimal miteinander, das Gehirn schwingt im Gleichtakt, es wird zum „Supraleiter“. Supraleitfähigkeit des Gehirns bedeutet erhöhte Durchlässigkeit des Gehirns für kreative Ideen, Offenheit für spontane Problemlösungen. Hoch kohärente Zustände gehen mit positiven Emotionen und der Ausschüttung von Endorphinen (körpereigenen Opiaten) einher – das „Heureka“- oder Stimmigkeitsgefühl.
Geringe Alpha-Aktivität, keine Kohärenz. Das Gehirn schwingt nicht im Gleichtakt, an jeder Elektrode zeigt sich eine andere elektrische Aktivität, die einzelnen Hirnregionen kooperieren nicht optimal, jede „macht, was sie will“. Schlecht koordinierte Hirntätigkeit bedeutet verringerte Effizienz / Effektivität im Denken und Handeln, eingeschränkte Lern- und Leistungsfähigkeit.
Bei Golfern in Zuständen erhöhter Leistungsfähigkeit synchronisiert sich die Aktivität in beiden Hemisphären, die unterschiedlichen Qualitäten beider Gehirnhälften arbeiten bei der Bewältigung komplexer Aufgaben optimal zusammen.
Nur die Zentren feuern, die für die Durchführung einer Aufgabe benötigt werden, alle anderen Areale sind weitgehend deaktiviert. Dies erklärt die Leichtigkeit, Effizienz und Eleganz des Handelns im Flow.
Quelle: www.debbiecrews.com
Das Gehirn von Jazzpianisten während der Improvisation zeigt eine weitgehende Deaktivierung der kognitiven Kontrollfunktionen des Präfrontalhirns (blau), bei gleichzeitig erhöhter Aktivierung aller sensorischen und für den genuinen Selbstausdruck zuständigen Areale (rot). Dies sorgt für eine gesteigerte Durchlässigkeit des Gehirns für kreative Ideen und ihre unmittelbare Umsetzung.
Im Gegensatz dazu ist die Hirnaktivierung während des strukturierten Tonleiterübens genau umgekehrt: Die kognitiven Kontrollfunktionen des Präfrontalhirns sind aktiviert, die Aktivität der sensorischen und der für Selbstausdruck zuständigen Zentren ist verringert.
Quelle: Charles Limb, Allen Braun 2008