Tätigkeiten, bei denen Flow erlebt wird, entfalten eine starke, von innen kommende Motivation, sich dieser speziellen Aktivität verstärkt zu widmen und die eigenen Kompetenzen auf diesem Gebiet zu erweitern. Sie wecken die intrinsische Motivation.
Intrinsisch motivierte Menschen handeln nicht primär aus Angst vor Strafe oder wegen der Aussicht auf Belohnung, sondern in erster Linie auf der Basis von Interesse, Begeisterung und freiwilligem Engagement. Sie sind die Aktivposten in jeder Firma, jedem Team, jeder Mannschaft, jedem Ensemble.
Zentrales Thema dieses Seminars ist daher die Frage, welche Bedingungen Flow bei Mitarbeitern erzeugen. Grundlage sind Ergebnisse einer Studie über Flow-Erfahrungen bei Orchestermusikern sowie Erkenntnisse der Motivationspsychologie und der Verhaltenbiologie.
Nirgendwo wird Führung direkter erlebt als bei einem Dirigenten, der vor einem Orchester steht. Die Analyse Flow-fördernden und Flow-verhindernden Führungsverhaltens von Dirigenten macht die Auswirkungen unterschiedlicher Führungsstile auf Motivation und Engagement von Mitarbeitern unmittelbar deutlich.
Am Beispiel berühmter Dirigenten werden verschiedene Führungsstile sichtbar gemacht. Flow-fördernde und -verhindernde Faktoren werden herausgearbeitet und Transfermöglichkeiten in den eigenen Arbeitsalltag erarbeitet.
Erkenntnisse der Motivationspsychologie und der Verhaltensbiologie haben gezeigt, dass Flow vor allem bei Tätigkeiten entsteht, die die Befriedigung elementarer menschlicher Bedürfnisse erlauben:
Führungsverhalten, das diese grundlegenden Antriebe berücksichtigt, erzeugt bei Mitarbeitern echtes, von innen kommendes Engagement.
Das Seminar dient der Sensibilisierung für diese Zusammenhänge und zeigt Möglichkeiten auf, Führungsstile, Tätigkeiten und Abläufe so zu gestalten, dass Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit von Führungskräften und Mitarbeitern durch das immer häufigere Erleben von Flow gesteigert werden.
Weiter gehende Schulungen von Führungskräften und Mitarbeitern werden in Kooperation mit der
Firma Emergence Consulting & Research GmbH, Dr. Gerhard Huhn durchgeführt.
„Dieselben analytischen Kategorien, die wir für die mit tiefem Flow verbundenen Aktivitäten entwarfen, sollten auf die Berufstätigkeiten angewendet werden. Wir sollten herausfinden, wie viele Fähigkeiten einer Person bei einer gegebenen Arbeit tatsächlich beansprucht werden und wie viel Flow dabei für wie lange erwartet werden kann. Jede Arbeit, die kein Flow-Erleben zulässt, sollte auf einer Skala der sozialen Kosten hoch eingestuft werden, da sie zur menschlichen Stagnation beiträgt und entsprechend das Bedürfnis nach äußeren Belohnungen oder billigen Erregungserlebnissen erhöht.“
Mihaly Csikszentmihalyi